Ich mag Google, ja wirklich! Einerseits, weil die Suchmaschine dank ihrer Mechanismen oft sensationell gute Ergebnisse liefert, andererseits, weil ich einfach grossen Respekt vor guten Ideen und erfolgreichen Unternehmen habe. Mal ehrlich, wer nutzt Google nicht fast täglich. Bei mir sind seit April 2007 sage und schreibe 5158 Suchanfragen gespeichert. Das sind im Durchschnitt rund 3,5 Suchanfragen täglich. In diesem Monat gab es fast keinen Tag, an dem ich Google nicht bemüht habe.

Allein die Tatsache, dass “googeln” 2004 den Weg in die 23. Auflage des Duden geschafft hat, ist bemerkenswert. Lag die Bedeutung ursprünglich noch bei “im Internet, besonders in Google suchen”, so wurde sie auf Drängen des Unternehmens 2006 geändert und lautet nun:

goo|geln [‘gu:gln] (mit Google im Internet suchen); ich goog[e]le

Quelle: duden.de

Auch zahlreiche andere Dienste von Google nutze ich häufig und gerne: Google Maps, Google Street View, die Bilder-Suche, die Webmaster Tools, YouTube (ja, gehört auch zu Google), den Reader für Blogs und News-Feeds, und und und. Nur mit dem Google-Browser “Chrome” konnte ich mich nie wirklich anfreunden – mag aber an mir selbst liegen.

Und sogar das Google-Betriebssystem für mobile Geräte “Android” mag ein sehr gelungenes Produkt sein – kann ich mangels Erfahrung nicht beurteilen, aber viele Leute finden es ja toll. Dass ich persönlich sehr zu Apple und iOS-Geräten tendiere, hat einfach geschmackliche Gründe.

Nicht Google ist gefährlich, die Daten sind es!

Ich kann und möchte kein schlechtes Wort über Google verlieren, weil ich die Idee dahinter schätze und die meisten Dienste auch gerne nutze. Der Titel lautet ja auch nicht “Google ist gefährlich”. Es sind die Daten, die Google sammelt, von denen eine Gefahr ausgeht. Warum ist das so?

Google speichert seit Jahren mit dem sog. Webprotokoll alle Suchanfragen. Wer einen Google-Account hat und in seinem Browser dort angemeldet ist, kann mehrere Jahre zurück ermitteln, wann er wonach gesucht hat. Das kann gleichzeitig Fluch und Segen sein. Meine ältesten für mich nachvollziehbaren Suchanfragen sind vom 23. April 2007. Ich vermute, dass ich mir an dem Tag einen (neuen?) Google-Account zugelegt hatte.

Meine ältesten, nachvollziehbaren Suchanfragen

Dass diese Daten gespeichert werden und abrufbar sind, halte ich nicht für schlimm – mitunter kann es hilfreich sein. Dazu sei angemerkt, dass man sein eigenes Webprotokoll auch löschen oder “pausieren” kann.

Viele Menschen weltweit nutzen Gmail – das kostenlose E-Mail-Konto von Google. Per bequemem Webfrontend, per POP3 oder IMAP steht der Zugriff auf das Postfach zur Verfügung. Auch der Empfang von E-Mails anderer Provider oder eigener Domains ist möglich. Darüber hinaus können auch Kontakte gespeichert und gepflegt werden. Die Daten (also die E-Mails und Kontakte) werden bei Google zentral gespeichert. Keine Schlimme Sache, sowas erwartet man ja von einem Provider.

Viele Webseiten (auch dieses Blog) verwenden Google Analytics. Dabei handelt es sich um einen kostenlosen Dienst, welcher es erlaut, die Zugriffe auf eine Website zu tracken und zu untersuchen. Welche sind die interessantesten Seiten? Welche Seite schaut kein Mensch an? Von welcher Seite springen die Besucher woandershin und kommen nicht mehr zurück? Ein netter Dienst und aus Marketing-Sicht sehr wichtig. Google Analytics arbeitet über Cookies, die als Textdateien auf dem Computer jedes Seitenbesuchers gespeichert werden und einen Rückschluss darauf zulassen, wo er war. Google stellt diese Informationen dem Betreiber einer Website nur bezüglich der betreffenden Besucher zur Verfügung, doch die vorgehaltenen Daten sagen noch viel mehr aus.

Theoretisch – und das sage ich bewusst, weil ich nicht beurteilen kann, ob Google es tut oder tun wird – wäre es möglich, damit ein Profil eines typischen Internet-Nutzers zu erstellen. Sprich: von welcher Website kam er, wohin verschlug es ihn und wo ist er stehengeblieben? Dies natürlich nur, wenn die jeweiligen Webseiten auch mit Google zusammenarbeiten. Da befindet sich Google allerdings in guter Gesellschaft: Facebook kann das auch! Finde ich nicht schlimm, denn was nützen diese Daten schon jemand anderem?

Mit Google Maps und Google Street View ist es sehr komfortabel möglich, sich Kartenmaterial, Stadtpläne, Routen von A nach B und sogar Einblicke in Strassenzüge der grössten Städte weltweit zu verschaffen. Eine sehr nette Sache und auch von mir gerne und häufig genutzt. Google kennt fast jede Strasse, fast alle interessanten Locations und bestimmt weiss Google auch genau, wo man wohnt, denn typischerweise startet man eine Routenplanung an der heimischen Adresse. Aber auch das finde ich nicht schlimm. Auch nicht, dass Google die passende Fensterfront zum Haus kennt. Nutzt man andere Routenplaner, so könnten diese schliesslich auch Daten über Start und Ziel erheben und speichern.

Jetzt gibt’s dann noch Google Android – das Betriebssystem für mobile Geräte. Wie schon erwähnt, ich habe damit keine Erfahrung, kenne aber etliche Leute, die darauf schwören. Jüngst erregten Meldungen die Gemüter, dass Apple Bewegungsdaten von iOS-Geräten ohne Rückschluss auf das Gerät erhebt und speichert. Und auch Googles Android tut das, allerdings in höherer Frequenz und mit der Telefonkennung. Schlimm hierbei finde ich in erster Linie nur, dass grosse Aufregung um Apple gemacht wurde, während andere Unternehmen genau das Gleiche tun. In zweiter Linie finde ich hierbei auch schlimm, dass die Bewegungsdaten (laut dem Wall Street Journal) Rückschluss auf die eindeutige Gerätekennung und damit theoretisch auch auf den Nutzer zuliessen.

Fassen wir zusammen: Google bietet zahlreiche wirklich tolle Dienste, an denen sich Millionen Menschen täglich erfreuen – und das zu recht. Hierbei werden Daten erhoben, gespeichert und auf Nachfragen wieder hervorgeholt. Daten, die zu den jeweiligen Diensten gehören und erstmal nur darüber Aufschluss geben. Alles prima, alle glücklich.

Was macht die Daten bei Google nun so gefährlich?

Datenschutz und Datensicherheit erscheint mir ein hohes und wichtiges Gut zu sein. Aber es gibt Schlimmeres (oder Wichtigeres – je nach Betrachtungsweise). Dass meine Bewegungsdaten in meinem Handy gespeichert werden, halte ich für nicht schlimmer, als dass alle meine Kontakte, E-Mails, SMS und so weiter da gespeichert werden. Gleiches gilt für meinen eigenen PC oder Laptop. Ich finde es auch nicht schlimm, wenn das von mir bewohnte Haus auf Street View (oder beim Microsoft-Pendant) zu sehen ist. Auch nicht schlimm finde ich, dass Apple meinen Musikgeschmack kennt und mir (siehe Genius) Vorschläge macht.

Schlimm hingegen – darauf habe ich immer wieder hingewiesen und das ist der eigentliche Knackpunkt – finde ich, wenn solche Daten miteinander korreliert und verknüpft werden. Sprich, wenn mein Name mit dem Haus in Verbindung gebracht werden kann, ohne dass ich meine Adresse bekannt gebe. Oder wenn meine Google-Suchanfragen in Kombination mit meinem Amazon- oder Payback-Kaufverhalten bekannt werden. Oder wenn die Aufenthaltsorte meines Handys mit meinem Namen in Verbindung gebracht werden. Oder wenn Amazon mir auf einmal CDs vorschlägt, die zu meinen iTunes-Einkäufen passen.

Das Problem ist, dass viele Unternehmen Daten erheben, die für sich alleine zwar schützenswert, aber nicht bedrohlich sind. Wir verlassen uns einfach darauf, dass sie gut aufgehoben sind. Gefährlich wird es dann, wenn mehrere Unternehmen die Daten kombinieren und abgleichen. Und im Fall von Google braucht es da eigentlich gar keinen Zweiten, denn Google selbst kennt bereits seit Jahren unsere Interessen (dank der Suchmaschine) und unser Surfverhalten (dank Google Analytics) sowie sehr wahrscheinlich unseren Wohnort (dank wiederholter Google Maps Routenplanungen). Wenn Google jetzt noch die Bewegungsdaten der Handys damit korreliert und einem Benutzer zuordnen kann…

Ein böser Mensch wäre nun in der Lage, in etwa folgende Dinge über Max Mustermann (einen typischen Google-Nutzer) in Erfahrung zu bringen:

  • Wann hält Max sich wo auf?
  • Wofür interessiert sich Max? Wonach sucht er im Internet?
  • Wo surft Max im Internet herum?
  • Welche Kontakte hat Max und worüber schreibt er in seinen E-Mails?
  • Wo wohnt Max?
  • Wo würde Max gerne wohnen?
  • und und und…

All das ist reine Spekulation, Fiktion, Fantasie und wäre (so hoffe ich) nur unter gravierendem Bruch von Sicherheitsrichtlinien möglich.

In the case of Google, according to new research by security analyst Samy Kamkar, an HTC Android phone collected its location every few seconds and transmitted the data to Google at least several times an hour. It also transmitted the name, location and signal strength of any nearby Wi-Fi networks, as well as a unique phone identifier.

Google declined to comment on the findings.

Quelle: The Wall Street Journal

Ich wollte mich eigentlich aus dem Thema raushalten, dass Apples iOS-Geräte Bewegungsdaten speichern und auf der Festplatte ablegen. Aber als ich heute diesen Artikel von Dieter Petereit gelesen habe, hat es mir fast die Schuhe ausgezogen und ich habe darüber berichtet, wie und wo die Daten bei Apple-Geräten abgelegt werden.

Die Fakten:

iPhone und iPad speichern seit iOS 4 (das iPhone Betriebssystem der Version 4) Bewegungsdaten des Gerätes und überträgt diese bei der Synchronisation mit iTunes auf den Rechner, wo es eine unverschlüsselte Datei mit den Koordinaten samt Datum/Uhrzeit ablegt. Weiterhin holt Apple diese Daten wohl alle 12 Stunden vom iOS-Gerät ab, anonymisiert sie allerdings dabei, so dass kein Rückschluss auf den Besitzer oder das Gerät gezogen werden kann. Schlimm? Nein, finde ich nicht.

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Dieter Petereit berichtet nun darüber, dass das (wie wir alle wussten und von Apple mehrfach bestätigt wurde) ein alter Hut und keine Neuheit sei. Neu sei nur, dass die Rohdaten wirklich klar und gut lesbar auf der Festplatte liegen. Aber sie liegen auf der Platte des Besitzers vom jeweiligen Mobiltelefon – also vermeintlich gut aufgehoben.

Externen Zugriff, der allerdings nur über den Zugang zu Eurem Computer, der das iPhone-Backup enthält, also typischerweise höchstens über Familie, Freunde etc. möglich wäre, kann man überdies erschweren, indem man das iPhone-Backup verschlüsselt. Damit ist das Thema dann komplett durch.

Weiterhin – und das ist der Skandal an der Geschichte – berichtet Dieter (unter Bezug auf thenextweb.com und dem Wallstreet Journal) davon, dass Googles Handy-Betriebssystem Android ebenfalls Bewegungsdaten des Gerätes speichert, allerdings nur kurze Zeit vorhält. Naja, und damit diese Daten nicht verloren gehen, hat sich Google wohl überlegt, dass es eine gute Idee sei, diese Informationen direkt “heim zu Muttern” zu schicken – und zwar nicht anonymisiert, sondern direkt mit dem Unique Phone Identifier, der eindeutigen Gerätekennung.

Denn Android sendet die Informationen nicht etwa alle 12 Stunden in anonymisierter Form nach Hause. Nein, Android sendet die Informationen mehrmals pro Stunde und zwar in nicht anonymisierter Form, also inklusive des Unique Phone Identifiers, mit dem die Trackingdaten einem ganz konkreten Telefon zugeordnet bleiben. Das haben jedenfalls laut Wallstreet Journal verschiedene Experten untersucht und bestätigt.

Was bedeutet das? Ganz klar: sollten diese Angaben des Wallstreet Journals stimmen, so ist Google in der Lage, in nahezu Echtzeit zu ermitteln, wann sich ein Mobiltelefon mit Android-Betriebssystem an welchem Ort aufgehalten hat.

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Jetzt stelle man sich mal vor, man würde diese Daten mit anderen korrelieren. Der Aufenthaltsort eines Google-Handys kann ermittelt werden. Das Handy kann einer Person zugeordnet werden. Von dieser Person sind alle Google-Suchanfragen der letzten 10 Jahre bekannt. Sollten sich Facebook und Google mal grün werden, so könnte dazu berechnet werden, wann die Person welche Postings gemacht hat, welche Bilder er/sie geschossen hat. Nimmt man jetzt noch Payback- und Amazon-Daten hinzu, weiss man auch, wofür sich diese Person so interessiert, welche Bücher sie kauft und mit welchem Shampoo sie sich die Haare wäscht – natürlich auch wo und unter wessen Dusche. Und dank StreetView ist auch gleich bekannt, welche Vorhänge im Badezimmerfenster hängen.

Nun frage ich euch: Was ist schlimmer? Bewegungsdaten im Telefon und auf dem privaten Rechner zu speichern oder sie online inkl. Benutzerkennung an den Hersteller zu senden, hm?

So, die halbe Welt echauffiert sich seit Tagen darüber, dass iOS-Geräte (iPhone, iPad) von Apple die Bewegungsdaten des Gerätes speichert und bei jeder Synchronisation mit iTunes (unverschlüsselt) auf der Festplatte ablegt. Eigentlich wollte ich mich dazu nicht äussern, doch jetzt überkommt es mich doch. Hauptsächlich wegen des nächsten Artikels, den ich inzwischen verfasst habe.

Mein Kommentar: na und?!

Leute, habt Ihr überhaupt eine Ahnung davon, welche Informationen ganz andere Unternehmen von Euch haben? Payback weiss genau, wo (und was!) ihr so einkauft, also wofür Ihr Euch interessiert und welche zielgerichtete Werbung Euch geschickt werden kann. Amazon weiss ebenfalls nicht nur, was Ihr einkauft, sondern auch, wofür Ihr Euch interessiert. Facebook weiss genau, was Ihr so treibt und dank IFRAMES auch, auf welchen Seiten Ihr sonst noch so herumsurft. Und Google speichert seit vielen, vielen Jahren, was für Suchanfragen Ihr jemals so abgesetzt habt. Auch Jahre später ist nachvollziehbar, wofür Ihr Euch interessiert habt. Ich hatte hier und hier und hier schonmal genau über diese Themen berichtet. Und das Spannende dabei ist: all diese Informationen werden in Echtzeit gespeichert und geben auch in Echtzeit ein Profil von Euch wider.

So, und jetzt stellt euch mal vor, wenn all diese Unternehmen ihre Daten miteinander kombinieren – eine ungeahnte Macht tritt dann in Erscheinung, die Euch zum gläsernen Bürger der digitalen Welt macht. Faszinierend.

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Insofern: Apples Geräte speichern Bewegungsdaten – na und?!

Für mich stellt das kein Problem dar, zumal ich selbst (noch?) die Macht über diese Daten habe und sie auch bei jedem iPhone-Backup verschlüsseln kann, wenn ich es möchte. Der geneigte Benutzer kann dazu einfach in den iTunes-Einstellungen zu seinem iOS-Gerät den entsprechenden Haken setzen. Kann ja nicht so schwer sein.

Und ja, es mag sein, dass Apple die Bewegungsdaten auch vom Gerät abholt, allerdings werden diese Untersuchungen zu Folge dabei anonymisiert, so dass kein Rückschluss auf den Besitzer oder das Gerät gezogen werden kann.

Seit einigen Tagen gibt die iPhone Tracker Software, welche die in den Backups gespeicherten Daten hübsch grafisch aufbereitet und auf einer Karte ausgibt. Kostet nichts, ist idiotensicher zu bedienen. Bei mir schaut das wie folgt aus und ja, ich habe kein Problem damit, sogar publik zu machen, wo ich mich in den letzten Monaten aufgehalten habe:

Dazu sei angemerkt, dass die Werte vereinzelt stark verfälscht sind. Hauptsächlich, da auf Grund “merkwürdiger” Funkzelleneinbuchungen und mir nicht näher bekannten Abweichungen einige Ausreisser entstehen. So war ich im letzten Jahr zwar nie im Ruhrgebiet unterwegs – aber das vernachlässige ich mal.

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Auf der Seite der Programmierer sowie dieser Seite ist gut beschrieben, wie man sich die Rohdaten der gespeicherten Informationen im SQLite-Format anschauen und auseinanderfieseln kann. Die Datei liegt (z. B. unter Mac OS X) irgendwo im MobileSync Verzeichnis, kann mit Hilfe dieses Python-Scripts gefunden und z. B. mit Hilfe vom SQLite Database Browser untersucht werden.

Der Timestamp beginnt seine Rechnung übrigens zum 1. Januar 2001, also einfach 978307200 dazu addieren und man kommt auf den allgemein bekannten UNIX_TIMESTAMP (Sekunden seit 1. Januar 1970).

Liebe Leute, habt ihr keine anderen Sorgen, als euch darüber aufzuregen, dass Apple das technisch Mögliche nutzt und Eure privaten Bewegungsdaten auf Eurer privaten Festplatte für Euch speichert?! Stellt euch doch mal vor…

diese Daten würden nicht ausschliesslich auf Eurem Mobiltelefon oder Eurer Festplatte gepeichert, sondern direkt zum Hersteller gesendet, so dass dieser nahezu in Echtzeit weiss, wo Ihr seid oder wo Ihr wart.

… Aber dazu später mehr

Einerseits bietet meine Blog-Software die Möglichkeit, die Google-Suchstrings auszuwerten, die Besucher auf mein Blog bringen. Darüber hinaus könnte ich durch Woopra in Echtzeit zuschauen, wenn ich die Zeit dazu hätte. Zuweilen sehr lustig ist auch die Auswertung der Google Webmaster Tools. Manchmal kann ich echt nur den Kopf darüber schütteln und leise (oder laut?) lachen, wenn ich sehe, wonach Leute suchen und was sie zu mir führt.

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Hier meine Highlights:

er hat mir nicht zum geburtstag gratuliert

Ach du meine Güte, wirklich?

lustige flugzeugunfälle

Ich weiss ja nicht, welche Flugzeugabstürze genau nun lustig waren, aber okay.

facebook wer war auf meinem profil

Auf deinem? Niemand!

scheiß glücksnuß

Ja, die finde ich auch scheisse.

papiertüten basteln

Also Joints? Oder wie?

problem ?

Tsja, die haben wir alle hin und wieder. Aber welches genau hat dich zu mir geführt?

gratuliere zum geburtstag

Danke!

wieviel flugzeugabstürze gab es schon auf der welt

Jede Menge!

heimlich mit ex auf facebook befreundet

Äh…?! Willst du wissen, wie das heimlich geht oder wie? Seltsam.

muss ich online sein, damit eine facebook anwendung mir etwas postet

Auf jeden Fall! Und wenn du nachts schläfst, geht auch Facebook schlafen.

wieso postet ihr jeden scheiss rein

Das frage ich mich auch.

freu mich aufs iphone

Oh, ja. Das kenne ich!

das gefällt mir ist überall

Hä?

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ich such musta fur das fenster austausch

Du nix Deutsch?

was soll man schreiben wenn einem eine auf facebook gratulieren

Also erstmal kommt das drauf an, ob du eineR oder einE bist. Je nachdem schreibst du überschwängliche Freudesbekundungen oder aber einen cool gemeinten aber dennoch latent schleimigen Spruch zurück. Oder einfach gar nichts.

wo schaut geburtstag seiner frunde bei facebook

Bitte was?

woher weiß facebook wen ich kennen könnte

Das frage ich mich auch manchmal. Meistens beobachten die, wer bei dir daheim so ein und aus geht.

nur 2 leute haben mir bei facebook gratuliert

OH MEIN GOTT, WIE SCHRECKLICH! Ich würde mich ja so erschiessen an deiner Stelle!

wie gratuliere ich zum geburtstag

Am besten gehst du nochmal in die Früherziehung bei deinen Eltern zurück.

warum läuft navigon auf iphone 4 besser wie auf iphone 3g

“ALS WIE!” Es heisst “als wie”! Frag mal die Verona! Und es läuft gar nicht wirklich besser. Nur viel schneller und bunter mit schöneren Farben und höherer Auflösung. Aber besser eigentlich nicht.

was ist falsch an den einstellungen, wenn facebook nicht gestartet wird

Dann ist dein Leben total im Arsch!

facebook Unternehmensseite banner oben ist wichtig

Achso! Wenn man an eine Google-Sucheanfrage hinten einfach “ist wichtig” anhängt, dann bekommt schneller oder bessere Ergebnisse oder wie? Faszinierend.

facebook anmeldename

Welchen wolltest du denn damit finden? Deinen eigenen?

überall diese scheiß facebook buttons

Ja, schlimm, gell?

facebook meldung 6. geburtstag

Hö?

was macht ihr wenn euch jemand zu eurem geburtstag auf facebook gratuliert?

Facebook-Profil sofort löschen. Unverzüglich und ohne Nachdenken!

wo gricke ich sim karte von temobile

Gute Frage. Am besten gehst du ein temobile-Geschäft deiner Wahl.

Das war im Wesentlichen eine Liste von wahllos herausgepickten Suchanfragen der letzten Wochen. Ich bin gespannt, was in Zukunft noch so für Suchanfragen auftauchen.

Ich habe ja schon einige Male (z. B. hier und hier und hier) darüber berichtet, was bei Facebook nicht so ganz koscher ist und was einem Sorgen bereiten sollte. Immer wieder habe ich den Eindruck, dass viele, viele Leute sich Gedanken um latent völlig falsche “Probleme” machen und dieses immer zu einem grossen Thema stilisieren, ohne zu verstehen, was nun wirklich problematisch ist.

DIE GANZE STORY IN KURZFORM FÜR UNGEDULDIGE

Immer wieder kursieren Meldungen auf Facebook, in denen Benutzer darauf hinweisen, dass sich Sicherheitseinstellungen geändert haben oder ändern werden und dass nun jeder sofort Dies oder Das tun möge, um noch ein sicheres Leben zu haben. Das ist meistens völlig falsch.

[youtube]e4re7mwQzIA[/youtube]

Man kann von Facebook halten, was man möchte, aber die Sicherheits- und Privatsphäreneinstellungen sind zwar komplex, aber durchaus ausgeklügelt und nicht per Definition schlecht oder falsch, wenngleich obiges Video sich ziemlich stark über die vielfältigen Möglichkeiten lustig macht. Viel gravierender jedoch sind z. B. ganz andere Webseiten, die in irgendeiner Weise mit Facebook arbeiten und Inhalte benutzen. Oder sogar Webseiten, welche die “Gefällt mir”-Funktion (den Like-Button) benutzen oder sogar missbrauchen.

Kurzum: liebe Leute, klickt nicht jeden Scheiss an, ohne darüber nachzudenken.

WARNUNGEN VOR SICHERHEITSEINSTELLUNGEN SIND MEISTENS PANIKMACHE

Morgen wird die neue FB Einstellung ” Umgehende Personalisierung” aktiviert. Diese teilt deine Daten mit Nicht-FB-Seiten & ist auf “aktiviert” eingestellt. Konto-> Privatsphäre-Einstellungen-> Anwendungen und Webseiten-> Umgehende Personalisierung-> Einstellungen bearbeiten-> Haken entfernen.

Bitte kopieren & weiterleiten.

Die oben stehende Meldung wanderte in den letzten Wochen häufig durch meinen Facebook-Newsfeed und hat mich etwas verblüfft. Diese Information ist zwar gar nicht mal so überflüssig, mich stört dabei hauptsächlich, dass sie schlecht recherchiert und lieblos heruntergeschrieben ist. Darüber hinaus sind davon nur wenige andere Webseiten betroffen und schlussendlich ist die Standard-Einstellung in den meisten Fällen ohnehin schon deaktiviert.

Sehr viel schlimmer finde ich dagegen schon die folgende Meldung:

ATTENTION: “While on Facebook, look at your URL address; if you see http: instead of https: then you don’t have a secure session and you can be hacked. Go to Account|Account Settings|Account Security and click Change. Check the first setting, otherwise FB defaults to the non-secure setting. Copy and repost so all friends can see!

Auch diese war mehrfach zu lesen und wurde von Facebook-Nutzern immer wieder fleissig kopiert und so an die jeweiligen Freunde weitergeleitet. Und sie ist sowas von unnötig. Wer ohnehin schon jeden Blödsinn mit seinen Freunden oder der ganzen Welt (inkl. Google) auf Facebook teilt, sollte sich weniger Sorgen darüber machen, ob die Daten verschlüsselt übertragen werden; sie finden ohnehin den Weg in ein Browser-Fenster und falls Ihr den Zugriff externer Webseiten auf eure Profildaten zugelassen habt, dann können sie auch von anderen Websites benutzt und ausgewertet werden.

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Kleiner Sicherheitsexkurs: der Prefix “https” (im Gegensatz zu “http“) steht für eine sichere Datenverbindung zwischen dem Client (Eurem Browser) und dem Server (der Webseite, auf der Ihr herumsurft). Das bedeutet, dass die Daten (mehr oder weniger stark) verschlüsselt übertragen werden und nicht “abgehört” oder mitgelesen werden können. Wichtig ist dies in allen Fällen, in denen Ihr besonders persönliche, geheime oder Finanz-Daten übertragt. Z. B. bei der Eingabe von Zugangsdaten, beim Online-Banking, bei der Angabe der Bankverbindung in einem Schuh-Online-Shop, etc. Wenn Ihr auf Facebook postet, dass ihr gerade im Kino seid, welchen Cocktail Ihr trinkt, was die Glücksnuss Euch zu sagen hat oder wenn Ihr ein Foto postet, dann ist es völlig irrelevant, ob die Daten verschlüsselt übertragen werden.

WICHTIG!!!Facebook hat gestern “ORTE” installiert. Jeder kann nun sehen, wann undwo Du eingeloggt bist, sogar die genaue Adresse undKarteninformationen. ZUM AUSSCHALTEN auf “KONTO” | “KONTOEINST.”|”BENACHRICHTIGUNGEN” klicken, nach unten scrollen und unter “ORTE” ……beide Häkchen entfernen. …… Dann “ÄNDERUNGEN SPEICHERN” und ……diese Botschaft in Euer Profil posten!!!

Die oben genannte Meldung ist besonders schlimm, wenngleich auch schon einige Monate alt. Wie ich schon im August 2010 in diesem Artikel schrieb ist die Meldung nicht nur ein wenig, sondern völlig falsch. Wenn Ihr in den Kontoeinstellungen wie angegeben anpasst, dann passiert genau das, was Ihr garantiert nicht wollt: Ihr werdet überhaupt nicht mehr darüber informiert, wenn öffentlich gemacht wird, wo Ihr Euch gerade befindet.

MACHT EUCH LIEBER MAL GEDANKEN, WAS IHR ALLES ANKLICKT!

Wenn ich schon so darauf herumreite, was alles nicht schlimm ist, was ist denn dann nun wirklich schlimm? Antwort:viele, viele Dinge. Besonders heikel ist in den letzten Wochen und Monaten das sogenannte Clickjacking. Damit sind vermeintlich lustige Links gemeint, die den Weg in den Newsfeed gefunden haben und Euch dazu animieren, einfach draufzuklicken.

Oft handelt es sich hierbei um angebliche Videos zu schockierenden, obszönen oder einfach nur witzigen Inhalten. Die Probleme dabei? Die Zielseiten, welche sich hinter dem Link verbergen, sind oftmals gar nicht so harmlos, wie sie den Anschein erwecken.

Zum Einen erscheint oft gar nicht der Inhalt, den man zu sehen gehofft hat, zum Anderen passiert etwas, was man normalerweise so gar nicht möchte: automatisch und ohne dass man darüber informiert wurde, wird ein “Gefällt mir“-Klick simuliert, so dass Ihr unbemerkt ebenfalls einen Link auf dieses Seite an Eure Freunde weitergebt. Damit nicht genug: hinter den jeweiligen Seiten verstecken sich in einigen Fällen sogar schadenbringende Dinge – Viren, Trojaner und alles, was man so gar nicht auf seinem Rechner gebrauchen kann.

Facebook selbst warnt inzwischen zum wiederholten Male vor genau dieser Problematik. Technisch steckt dahinter ein Prinzip der Facebook-“Gefällt mir“-Implementation, die mach einer für ein Feature, ein anderer für ein Sicherheitsproblem halten mag. Die sogenannten Social Plugins sind in der Lage, Euren Facebook-Login zu benutzen, falls Ihr im einen Browser-Fenster auf Facebook surft und in einem anderen Browser-Fenster eine völlig andere Seite aufruft. Dies im Detail zu erläutern würde nun zu weit führen, neben vermeintlichen Vorteilen (“Gefällt mir“-Buttons überall, Facebook-Anmeldename überall, Freunde überall, etc.) führt dies eben auch zu Problemen.

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WORAUF SOLL ICH ACHTEN?

Nun, das lässt sich schwer pauschal sagen. In erster Linie solltet Ihr darauf achten, dass Ihr nicht jeden Scheiss anklickt – auch wenn es zunächst noch so lustig zu sein scheint. Zweitens solltet Ihr nicht jeden Schrott, den Ihr irgendwo gehört oder gelesen habt, ungefiltert weiterposten – nicht wenige Informationen sind falsch oder sogar schädlich. Darüber hinaus empfehle ich ein paar Verhaltensregeln bei der Facebook-Nutzung. Zusammengefasst:

1. Nicht jeden Scheiss anklicken 2. Prüfe, was Du weitergibst und anderen empfiehlst 3. Kontrolliere regelmässig deine eigene Facebook-Profilseite und entferne unerwünschten Inhalt 4. Logge dich bei Facebook aus, wenn Du es nicht benutzt, so dass andere Webseiten Deine Login-Daten nicht missbrauchen können 5. Wähle Deine Sicherheitseinstellungen mit Bedacht; such Dir Hilfe, wenn Du unsicher bist 6. Rufe die Facebook Security Seite auf und werde Fan von ihr bzw. klicke “Gefällt mir” an; dies kann ich dringend empfehlen, da auf diesem Wege relativ frühzeitig über wirkliche Probleme informiert wird!

Facebook ist ja ‘ne feine Sache, wenn man es richtig benutzt. Damit möchte ich nicht behaupten, dass ich dies immer im richtigen Masse tue, aber einige Regeln habe ich mir selbst auferlegt und beachte diese – wenn möglich – konsequent. Dazu gehört, dass ich niemals jemandem auf Facebook zum Geburtstag gratuliere.

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Ist ja wirklich sehr freundlich, dass Facebook immer schön brav darauf hinweist und der Eine oder Andere wird sich vielleicht ab und an fragen, wie man es früher geschafft hat, an Geburtstage zu denken. Vielleicht möchte man sich bald auch noch an Hochzeitstage, an Jahrestage, an Jubiläen, einen Zahnarzttermin, den Tag der Müllabfuhr und alles Sonstige erinnern lassen. Kann ja nett sein, ist aber nicht mein Ding.

An meinem letzten Geburtstag habe ich rund fünf Dutzend tolle und nette Grüsse und Geburtstagswünsche auf meiner Wall (Pinnwand) erhalten. Natürlich habe ich mich ein wenig darüber gefreut und auch jede einzelne Meldung beantwortet. Aber wirklich wichtig waren diese mir nicht.

Heute hat ein netter Kollege von mir Geburtstag. Sein 42ster. Da ich weiss, dass er ein Fan der fünfteiligen “Per Anhalter durch die Galaxis”-Trilogie ist, hat er von mir auch einen Glückwunsch mit einer Anspielung auf genau dieses Thema bekommen. Schliesslich sollte sein Ehrentag ihm nun alle offenen Fragen zum Leben, dem Universum und dem ganzen Rest beantworten.

Aber dieser Glückwunsch kam eben nicht auf Facebook. Leider habe ich ihn im Büro nicht angetroffen, also habe ich mich einer SMS bedient, was für mich das Mindestmass an persönlicher Note ist.

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Ich gratuliere nie auf Facebook zum Geburtstag, weil:

Es ist so dermassen unpersönlich. Ich habe aktuell 193 “Freunde” auf Facebook. An dieser Stelle muss ich mich mal wieder fragen, ob es erstrebenswert ist, diese Zahl so hoch wie möglich zu schrauben. Würde ich jedem dieser Menschen gratulieren, so würde ich das jeden zweiten Tag tun und ich käme mir schon recht blöd vor. Viele meiner Facebook-“Freunde” kenne ich nicht einmal wirklich gut und grob überschlagen liegen mir wohl nicht mehr als 15 davon wirklich sehr am Herzen und sind damit “wirkliche Freunde”. Der Rest teilt sich auf in “gute Bekannte”, “Bekannte”, “mal getroffen” und “Wer ist das?”. Aber das mit der Wertigkeit von Freundschaften auf Facebook ist ein ganz anderes Thema und wird wohl überhaupt nur durch die Bezeichnung “Freund/Friend” stilisiert.

Es ist Heuchelei. Wie vielen Menschen habt ihr früher (vor Facebook und anderen sozialen Netzwerken) zum Geburtstag gratuliert? Klar, euren Liebsten, Freunden, guten Bekannten und vielleicht grad mal noch euren Kollegen, wenn sie euch über den Weg gelaufen sind. Einem Kerl, den ihr vor drei Jahren mal auf einer Party getroffen habt und mit dem ihr seit dem auf Facebook “befreundet” seid, hättet ihr früher auch nicht angerufen, um ihm zu gratulieren. Oder? Warum also einen netten Spruch auf die Wall packen, nur weil rechts oben steht, dass er Geburtstag hat?

Es ist mir zu öffentlich. Wenn ich Hinz und Kunz meiner Facebook-“Freunde” öffentlich gratuliere, können das all meine Kontakte lesen, ebenso seine und ggf. auch die “Freunde von Freunden” oder das ganze Netzwerk inklusive Google. Das muss nun wirklich nicht sein. Früher ist man auch nicht rumgerannt und hat in der Gegend herum gebrüllt “Hey, Max Mustermann hat heute Geburtstag und ich habe ihm gratuliert, freut ihr euch?”

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Nota bene: ich möchte niemanden kritisieren, der anders denkt und handelt. Auch sind mir persönlich natürlich Grüsse und Wünsche auf Facebook willkommen (zumindest so lange, bis ich mich mal dazu entschliesse, Wall-Postings von anderen auf meinem Profil abzuschalten), ich möchte lediglich klarstellen, weshalb eben ich genau das nicht tue. Das hat nichts damit zu tun, dass mir die Menschen, die Geburtstag haben und denen ich nicht gratuliere, nichts bedeuten. Laufe ich ihnen über den Weg und/oder sind sie mir wichtig, so finde ich einen Weg, mich anderweitig bemerkbar zu machen und zu gratulieren.

In diesem Sinne: happy Facebooking!

Google Street View ist eine tolle Sache – aber nicht für jedermann. Viele Bürger gehen auf die Barrikaden und so räumte Google exklusiv für Deutschland die Möglichkeit ein, Häuser verpixeln und damit unkenntlich machen zu lassen.

Dass viele (inkl. mir) das für merkwürdig und unnötig halten, hatte ich bereits berichtet. Nun kommt allerdings Deutschlands wohl grösster Google Street View Fan um die Ecke und macht allen, die den Schutz ihrer Privatsphäre durch die Strassenbilder von Google unterwandert sehen, erneut einen Strich durch die Rechnung.

Jens Best zeigt uns genau das, was Google uns auf Druck von Politik und Bevölkerung vorenthalten will. Er zieht durch die Lande und fotografiert alles, was bei Google Street View verpixelt und unkenntlich gemacht wird. Und diese Bilder behält er nicht etwa für sich. Nein, er geht noch einen Schritt weiter und stellt die Bilder bei Picasa und (besonders dreist) Google Maps online.

Bei YuccaTreePost berichtet Jens Best im Interview über seine Hintergründe und Intention. Er möchte der Gesellschaft im Netz Raum geben und sicherstellen, dass frei zugängliche Informationen (und dazu zählt der optische Eindruck von Deutschlands öffentlichen Strassen) auch im Netz unzensiert und frei verfügbar sind.

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Rechtlich bewegt Jens Best sich damit – zumindest derzeit – zwar auf rutschigem Grund, dennoch verstösst er gegen keine Auflagen oder Gesetze. Er zeigt das online, was jeder bei einem Spaziergang durch Deutschlands Strasse ohnehin sehen könnte. Und er ist nicht allein. Mehrere hundert Mitstreiter scharen sich bislang um ihn und haben angekündigt, ihn dabei zu unterstützen, bis jedes verpixelte Haus optisch erfasst und digital verfügbar gemacht wurde.

Möchtest auch du Jens bei seiner Aktion “Verschollene Häuser” unterstützen, so empfehle ich seine mixxt-Gruppe.

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Ich bin ein wenig spät dran mit diesem Thema, heute möchte aber auch ich mich zu Wort melden. Es folgt (m)eine Abhandlung darüber, warum die ganze Debatte um das vermeintlich schlimme neue Projekt von Google ein schlechter Witz ist. Warum die Proteste teilweise nicht nur unangebracht, sondern schlicht falsch sind. Warum sich mancheiner tatsächlich über ganz andere Dinge Sorgen und Gedanken machen müsste.

Im Herbst 2010 soll Google Street View auch in Deutschland online gehen. Überall in den Medien wird bereits darüber berichtet, selbst die Politik hat sich schon vermehrt eingeschaltet. Man kommt an diesem Thema fast nicht vorbei. Frankreich war 2008 Vorreiter in Europa. Hier gab es die staatliche Vorgabe, dass Gesichter und Autokennzeichen verpixelt wurden mussten. Kritische Stimmen aus dem Volk gab es kaum bis gar nicht.

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Street View polarisiert sehr stark, da sich etliche Bundesbürger in zweierlei Hinsicht von Google unterwandert sehen: 1. in Bezug auf das Persönlichkeitsrecht und 2. in Bezug auf den Datenschutz. Bemerkenswert hierbei ist, mit welcher Vehemenz Deutsche auf die Barrikaden gehen und unserem internationalen Ruf alle Ehre machen: die Deutschen meckern, was das Zeug hält und als hätten sie keine eigenen Probleme.

Es ist die Tatsache, dass das eigene Haus bzw. dessen Fassade im Internet frei zugänglich gemacht werden soll. Dass dies in anderen Ländern bereits seit langer Zeit Gang und Gebe ist, scheint uns in Deutschland nicht zu stören. Wir wollen es anders haben. Und so ist es nicht verwunderlich, dass Google dem Wunsch nachkam und die Möglichkeit einräumt, unter Angabe bestimmter Daten, das eigene Heim verpixeln zu lassen. Ebenso wenig verwunderlich ist es, dass auch diesbezüglich erneut Stimmen laut wurden, die dann die Frist für diesen Widerspruchsantrag nicht für angemessen hielten.

Besonders kompliziert ist der Vorgang zum Verpixeln der Häuser nicht. Adresse eintragen, auf der eingeblendeten Karte bis auf das eigene Hausdach zoomen und einen Marker hinterlassen und anschliessend noch ein paar Detail-Daten wie Stockwerk, Beschreibung der Fassade und des Grundstücks angeben.

Die Schweizer Rockband Gotthard führt in einem ihrer Songtexte an, dass wir Menschen wohl nie zufrieden sind und immer mehr wollen und darüber die wichtigen Kleinigkeiten des Lebens vergessen.

Don’t you realize You’re living in a place you call home And you’re never satisfied ‘Cause the neighbour has What you where dreaming of

Und so ist es auch nicht verwunderlich, dass die Deutschen mehr als ihre Nachbarn aus Frankreich wollen. Hatte Google ursprünglich angekündigt, der Antrag auf Verpixelung des eigenen Hauses sei bis Mitte September 2010 möglich, so wurde dieser Termin nun doch bis 15. Oktober 2010 um 24.00 Uhr verlängert.

Zu wirklich trauriger Berühmtheit hat es eine Rentner-Clique aus Düsseldorf geschafft. Die vier rüstigen Senioren haben dagegen gekämpft, dass ihre Häuser im Internet bei Google Street View gezeigt werden. Um ihrem Widerspruch Substanz zu verleihen, gaben sie sogar ein Interview und liessen sich vor ihren Häusern fotografieren. Der Artikel darüber landete nicht nur in der Zeitung, sondern selbstverständlich auch im Internet. Mit Foto der Rentner inkl. Haus. Naja, man kann darüber streiten, ob das nun lustig oder traurig ist.

Man kann es nicht jedem recht machen. Aber ist es überhaupt von Nöten, sich in Bezug auf Google Street View derart zu echauffieren? In meinen Augen nicht. Absolut nicht. Mit Street View wird in erster Linie ein Dienst angeboten werden, welcher einen ungemeinen Mehrwert bietet. Eine virtuelle Städtereise, die Vorab-Begutachtung einer neuen Wohnung, die Erkundung von Parkmöglichkeiten sind nur einige der Vorteile. Und Google Street View macht zu dem auch noch Spass. Folgendes Video zeigt eine Tour durch Manhattan, New York City – erstellt mit Google Street View:

[youtube]IyqYx4oGFqE[/youtube]

Fakt 1: Persönlichkeitsrechte

Das Fotografieren von Strassen und Häusern sowie deren Veröffentlichung im Internet stellt keine Verletzung der Persönlichkeitsrechte von Bürgern dar. Man mag meinen, die selbstgebaute Hausfassade gehört einem, doch der Blick von einer öffentlichen Strasse ist kein Eigentum der Anwohner, wie auch Anatol Stefanowitsch in seinem Blog eindrucksvoll beschreibt. Anders würde es ausschauen, wenn Google uns nackt bei der Gartenarbeit ablichten und online stellen würde. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ist soetwas ausgeschlossen. Und falls es dennoch passiert, werden die Bilder entfernt.

Fakt 2: Datenschutz

Die Sichtbarmachung deutscher Strassen im Internet verletzt keine datenschutzrechtlichen Bestimmungen. Was verstehen wir unter Datenschutz? Im Volksmund leider meist etwas ganz anderes. Der Gesetzgeber stellt unsere persönlichen Daten unter einen gewissen Schutz. Wo halten wir uns auf? Mit wem telefonieren wir? Welche Internetseiten besuchen wir? Was essen wir? Wer und was! Das sind hierbei die wichtigen Kriterien. Eine lokale, temporale oder kausale Eigenschaft in Verbindung mit einer bestimmten Person. Wer hat was gemacht? Die reine Zurschaustellung von Strassen und Häusern lässt keinen Rückschluss darauf, wer in dem Haus wohnt.

Wer jetzt aber der Meinung ist, seine Freunde und Verwandten würden ja das Haus kennen und damit auch erkennen, dem sei gesagt: diese Leute wissen doch eh schon, wo ihr wohnt.

Im Antenne Bayern Interview sprach ein Gast, dessen Namen und Bedeutung mir entfallen ist, davon, dass die Verknüpfung verschiedener Daten und Informationen erst problematisch wird. Welches Haus ist es (Info von Google Street View), wer wohnt darin (Info aus dem Telefonbuch) und was macht er darin (Info von Facebook)? Wer nun aber seine Adresse mit vollständigem Namen öffentlich gemacht hat und auch noch Bilder seiner verranzten Wohnung online stellt, der braucht sich ohnehin über nichts mehr wundern.

Fakt 3: Verstecken und Verbergen ist erst recht auffällig

Lasst doch einfach eure Häuser verpixeln, damit sie auf Google Street View nicht erkennbar sind. Aber lasst euch auch gesagt sein, dass ihr damit erst Interesse weckt. Auch das ist eine typisch Deutsche Angewohnheit: fahren wir für drei Wochen in den Urlaub, so lassen wir überall die Rollläden runter und verrammeln das ganze Haus. Prima, damit wissen kriminelle Vereinigungen direkt bescheid, wo sie in aller Seelenruhe die Bude ausräumen können.

Fakt 4: Google Street View ist nicht schlimm!

Was tut Google? Die 20 grössten Städte Deutschlands sind in den letzten Jahren von Autos fotografiert worden. Alles, was von der Strasse aus zu sehen ist. Also Strassen, Bäume, Vorgärten und ja, auch Häuser. Allerdings sind weder Namen noch Klingelschilder zu erkennen. Autokennzeichen werden verpixelt und sind somit nicht zu lesen. Ebenso verhält es sich mit Gesichtern. Die nichtsahnende Ehefrau wird somit eher schwer ihren Ehemann mit seiner Geliebten auf der Strasse erkennen können.

Fakt 5: Das Internet weiss eh alles von dir!

Ich hatte neulich darüber berichtet, dass Facebook Bewegungsprofile von Benutzern erstellen kann. Zumindest darüber, auf welchen Webseiten sich ein Facebook-User sonst noch so aufhält. Es geht noch schlimmer. Dass Amazon uns gezielt Werbung für genau die Produkte anzeigt, für die wir uns tendenziell interessieren, ist noch vergleichsweise harmlos – kennen wir ja schon seit Ewigkeiten von unseren Payback-Punkten.

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Richtig spannend wird es, wenn die entsprechenden Vereinigungen zusammenarbeiten. Also Facebook, Google, Amazon, Twitter und die Regierungen. Eine bessere Überwachung könnte sich die NSA gar nicht vorstellen. Dank Geopositionen weiss man nicht nur, was jemand gerade macht und welchen Cocktail er/sie sich nochmal durch den Kopf gehen lässt, sondern auch ganz genau wo das passiert. Letzte Woche haben wir uns bei Amazon noch für einen Multimedia-Artikel interessiert, kaum verwunderlich, wenn uns ein anderer Dienst scheinbar total zufällig einschlägige Werbung aufs Handy schickt, wenn wir gerade an einem Media Markt vorbeifahren.

Klingt irre? Ist aber keinesfalls abwegig. Der Bayerische Innenminister Joachim Herrmann teilte (ebenfalls auf Antenne Bayern) genau diese Bedenken. Ansonsten hielt er sich, wie von einem Politiker gewöhnt, mit konkreten Antworten auf Fragen recht zurück. Doch eine Information konnte ihm entlockt werden: auch Herr Herrmann will seine Münchner Wohnung bei Google Street View verpixeln lassen. Vermutlich lässt auch er die Rollläden runter, wenn das Kabinett Sommerpause hat.

Mein Fazit: ich finde Google Street View klasse! Auch soziale Netzwerke und die Erhebung von Daten durch Unternehmen finde ich okay. Schliesslich habe ich auch nichts zu verbergen. Komisch wird’s dann, wenn die Daten nicht dort bleiben, wo sie erhoben wurden.

Ich wundere mich seit Tagen über extrem angestiegenen Traffic für meinen URL Shortener unfake.it. Des Rätsels Lösung ist wohl sehr einfach: eine Google-Suche nach “url faker” liefert 19.400.000 Ergebnisse. Und unfake.it ist auf Platz 1 inkl. Mini-Sitelinks, Platz 2 ist mein Blog-Artikel über unfake.it vom 25. Januar 2009. Das ist ziemlich neu, da bin ich mir relativ sicher.

Da wundert mich nichts mehr. Leider, leider gerät das System aber so langsam aber Sicher an die Lastgrenzen und ich muss mir überlegen, ob ich nicht doch eine meiner Regeln breche, denn ich hatte ursprünglich beschlossen und kommuniziert, dass unfake.it niemals Werbung vor oder nach dem Klicken einer Kurz-URL anzeigen wird.

Was meint ihr? Sollte ich Werbung schalten und so ggf. neue, schnellere Hardware finanzieren? Oder findet sich ggf. irgendwo ein freundlicher Sponsor? Bin gerne bereit, darüber zu verhandeln 🙂

Habe heute Abend Woopra getestet. Geboten wird ein Dienst, welcher Echtzeit-Statistiken von Webseiten generiert. Hierzu wird ein Javascript-Code-Schnipsel auf der gewünschten Website eingebunden, welche einen Connect auf die Woopra-Server macht und dabei Server- und Client-Daten übermittelt. Nette Idee, funktioniert auch. Für mich dennoch untauglich. Mehr dazu weiter unten.

Die Bedienung der Woopra-Website ist einfach und intuitiv. Zunächst muss ein Profil angelegt und per E-Mail-Verifizierung bestätigt werden. Dann können die Websites (anhand von Domains) angelegt werden, die getracked werden sollen.

Im Quellcode der fraglichen Webseiten muss nun der kleine Javascript-Schnipsel eingebunden werden. Sofort darauf werden die Live-Statistiken entweder über das Dashboard der Woopra-Website oder aber über ein entsprechendes Desktop-Programm ausgegeben. Ich hatte den Mac OS X Client getestet. Dieser schaut sehr ansprechend aus und stellt die Informationen nett dar.

Für mich kommt Woopra in dieser Form nicht in Frage, denn es deckt nicht mal die Hälfte meiner Anwendungsfälle ab. Konkretes Problem ist, dass ich zahlreiche Seiten betreibe, die keinerlei oder besondere Header-Informationen senden und mit der Javascript-Ausgabe im BODY nicht klar kommen. Spätestens bei einem 301-Header ist hier Schluss, das funktioniert nicht mit Javascript.

Das erinnert mich daran, dass ich mit (m)einem unlängst eingeschlafenen eigenen Webanalyse-Tool weitermachen sollte. Bereits vor einem Jahr hatte ich eine lauffähige Version, die in ähnlicher Weise wie Woopra arbeitet und auch viele brauchbare Daten bereitstellt. Aus Zeitgründen war dieses Projekt eingeschlafen. Vielleicht mache ich bei Gelegenheit damit mal weiter und erfinde Google Analytics neu 🙂