Ziemlich verrückt. In den letzten 9 Monaten bin ich die Strecke von mehr als zwei Marathons gelaufen. Genauer gesagt inzwischen über 100 Kilometer. Richtige Marathonläufer lachen da drüber, denn die laufen das mit Vorbereitung auf einen Lauf innerhalb von zwei Wochen. Wer mir allerdings vor drei Jahren erzählt hätte, dass ich irgendwann mal (un-)regelmässig laufe und auch noch Spass daran habe, den hätte ich für verrückt erklärt. Inzwischen geniesse ich es und laufe – wenn ich mich aufraffen kann – eigentlich überall auf der Welt. Meine besten Trainingszeiten hatte ich erstaunlicherweise letzten Herbst in Miami Beach und in New York City. Zwei der – für mich – schönsten Flecken auf diesem Planeten. In Miami bin ich sogar morgens um 6.00 Uhr aufgestanden, um dann um 7.00 Uhr beim Sonnenaufgang über dem Atlantik zu laufen. Genial!

Dass ich überhaupt laufe, habe ich zwei drei Leuten zu verdanken: meinem Chef und zwei Kollegen. Vor etwa drei Jahren hatte mein Chef das ziemlich geschickt angestellt. Ein befreundetes Unternehmen aus Düsseldorf hatte unsere Firma zu einem Staffelmarathon herausgefordert und mein Chef meinte zu mir: “Thomas, wenn du mitmachst, macht Flo auch mit.” Flo hatte er genau das Gleiche erzählt, also waren wir beide dabei.

Ohne Training, ohne jemals gelaufen zu sein und ohne zu wissen, worauf ich mich einliess, holte ich mir den Muskelkater meines Lebens. Seit dem laufe ich jedes Jahr beim Nürnberger Business Run (B2Run) mit – mit mässigem Erfolg und bis 2014 ohne Training. Letztes Jahr hatte ich dann grossspurig angekündigt, 2015 die Zeit unseres besten Läufers zu knacken: unter 27 Minuten für ca. 6,3 Kilometer. Ein weiterer Kollege – ein erfahrener Läufer – hat es sich nicht nehmen lassen, mich damit zu motivieren, mich im Falle des Erfolgs auf ein schmackhaftes Sushi-Essen einzuladen.

So kam es, dass ich seit August 2014 mehr oder weniger regelmässig laufe. Erfolge stellen sich nur sehr beschränkt ein, das Ziel (unter 27 Minuten für 6,3 km) ist in unerreichbarer Ferne. Aber ich bleibe dran. Mit meiner neuen Apple Watch hole ich locker nochmal 10 Minuten raus…